und.jetzt! Kunst Kultur Klimanotstand
In vielen Städten wurde bereits der Klimanotstand ausgerufen, in Wuppertal endlich auch Ende März 2022. Und jetzt?! Was bedeutet das konkret für Kunst und Kultur in der Stadt? und.jetzt! Kunst Kultur Klimanotstand ist in wandelnden Veranstaltungsformaten bis Ende 2022 unterwegs, gemeinsam mit Akteur:innen der Wuppertaler Kunst und Kultur. Auf einem Barcamp Ende Mai auf der INSEL e.V. wurden von Kunst und Kultur mögliche Herausforderungen, Fragen, Ideen auf den Klimanotstand zusammengetragen: Wie erleben wir den Klimanotstand? Wie kann Kunst den klimatischen, ökologischen und sozialen Krisen begegnen? Welche Rahmenbedingungen dienen einer lebensfreundlichen und ressourcenschonenden Kunstproduktion? Welche Prozesse der künstlerischen Praxis können wiederum Forschung, Wirtschaft und Politik zu neuen Lösungen inspirieren? Und welche Rolle spielt die Vielfalt unserer Gesellschaft, die Diversität dafür?
In einem inspirierenden Barcamp-Setting, bei dem auch nicht-menschliche Akteur:innen, wie Pflanzen, Erde und schmelzendes Eis, im Stuhlkreis präsent waren, wurden an verschiedenen Tischen Themen erarbeitet, aus denen folgende Veranstaltungen entwickel wurden, die bis Ende des Jahres stattfinden. Sie widmen sich Themen-Dreiklängen in variierenden Formaten, um möglichst dynamisch den vielseitigen Herausforderungen kreativ, sinnlich und forschend auf die Spur zu kommen.
Betriebsökologie. Suffizienz. Materialkreisläufe am 3.9.2022 - 15-18 Uhr: In Utopiastadt erläuterten Impulse den Themen-Dreiklang aus verschiedenen Perspektiven. Sinnlich erfahrbar folgten wir einem Musik-Kreislauf des Trompetisten Frederik Hesse um das alte Bahnhofsgebäude und tauschten uns dann in einer offenen Fishbowl-Diskussion aus.
Körper. Teilhabe. Natur am 27.10.2022 – 16-19 Uhr: Im Bob Campus starteten wir mir einem Gastgeber-Impuls seitens der Montag Stiftung auf der Dachterrasse mit Blick auf die Stadt und den entstehenden Nachbarschaftsgarten. Unter Anleitung des Tänzers Pascal Merighi (Tanz Station) erkundeten wir über Bewegungen im verborgenen Garten den eigenen Körper. Über eine Organismendemokratie wurden Ideen zu Gärten an Kulturorten gesammelt. Die vom Schleimpils inspirierte Installation der RaumZeitPiraten „Physarum“ lud zur Interaktion ein.
Dekolonialisierung. Nachhaltigkeit. Diversität am 18.11.2022 – 16-19 Uhr: Im LOCH kamen wir in Kooperation mit Decolonize Wuppertal zusammen, schnippelten und kochten zusammen, angeleitet von Mariame Camara und erzählten uns, inspiriert von der Schriftstellerin Chimanada Nkozi Adichie Geschichten zum Kolonialisierung, Kunst und Klima.
Präsentationen. Kollaborationen. Vernetzungen am 16.12.2022 – 16-19 Uhr: In der Färberei e.V., Zentrum für Integration und Inklusion stellen sich die vier und.jetzt!-Stipendiat:innen vor und wir erforschen, wie weitere Kollaborationen und Vernetzungen im Umgang mit dem Klimanotstand in Wuppertal aussehen können.
und.jetzt! Kunst Kultur Klimanotstand hat im September vier spartenübergreifende Stipendien vergeben. Aus sechzehn Bewerbungen sind folgende vier Kunstschaffende und Gruppen ausgewählt worden:
Das Theater für Menschenrechte in der Lieferkette als Straßentheater-Gruppe aus Wuppertal, die Szenen zu Klima-, Umwelt- und sozialen Themen entwickelt.
Laura Jordan-Bertinelli aus Düsseldorf, die sich in dem experimentellen Sprech- und Klangstück „Was wir Natur nennen“ der vielfältigen Auffassung derselben unter uns Menschen widmet.
Der Künstler Philip Stoll mit „Klima machen?!“, der der Frage nachgeht: Wie können wir Kultur- und Landschaftsräume so gestalten, dass sie ein gesundes Klima hervorbringen? Im Zentrum der Stadt ist der Künstler für Gespräche in der ZUKUNFTSKÜCHE am Wuppertal Institut (Döppersberg 19, neben dem Haupteingang). In seinem zeitweiligen Action-Research-Atelier lädt er zum informellen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Stadtgesellschaft ein, noch am Dienstag, dem 6. und Mittwoch, dem 7.12., wie auch 13. und 14.12. sind alle Interessierten jeweils von 10-15 Uhr herzlich willkommen. Weitere Info zum Künstler: www.philipstoll.de
Mit der interaktiven (Fassaden)Projektion PHYSARUM erforscht Tobias Daemgen der Künstlergruppe RaumZeitPiraten das Universum der Pilze und war mit einer interaktiven Installation bei „Körper. Teilhabe. Natur“ am 27.10. im BOB Campus zu erleben. Weitere Infos: www.raumzeitpiraten.com
Weitere Infos zu und.jetzt! Kunst Kultur Klimanotstand:
https://linktr.ee/und.jetzt
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